Wenn man aufgrund verschiedener Umstände erst im Spätherbst Urlaub machen kann, und dann auch nur eine Woche Zeit hat, könnte man schon ins Grübeln verfallen, was man mit dieser Urlaubswoche anfangen soll. Grübeln? Wir? Wenn es ums Reisen geht? Wohl eher weniger …

Quizfrage: Welche Inselgruppe wurde bisher von uns sträflich vernachlässigt, obwohl sie von uns aus per Flugzeug innerhalb von 4 bis 5 Stunden erreichbar und das Wetter ganzjährig angenehm ist? Richtig — die Kanaren. Wir räumen ein, dass wir auch dieses Mal mit festen Vorstellungen an die Planung gegangen sind: Ein entspannter und entspannender Relaxurlaub mit nur wenigen Ausflügen, ansonsten: Schwimmen, lesen, sonnen, gut essen, so hatten wir uns das gedacht. Und beim Recherchieren im Internet und in den Katalogen hatten wir uns sehr schnell das Hotel RIU Palace Maspalomas direkt an den Dünen von Maspalomas auf Gran Canaria ausgesucht. Wie immer ging die Buchung dann fix, denn was hält uns noch, wenn die Entscheidung gefallen ist?

Okay, ein Hindernis gab es: Die Flüge samstags waren ausgebucht. Und erst sonntags fliegen, da geht uns doch so viel Zeit verloren… Nicht, wenn man schon früh morgens mit dem ersten Flieger fliegt! Bei der Buchung hörte sich das ja noch machbar an. Je näher der Termin rückte, umso mehr haben wir aber über die frühe Abflugzeit geklagt, denn o weh, in dieser Nacht wurde auch noch die Uhr umgestellt. Die Frage, ob wir nun 3 Uhr 50 nach alter oder neuer Zeit fliegen, konnte noch nicht mal der Flughafen beantworten. Gelöst wurde das Problem durch eine Verlegung der Flugzeit außerhalb der doppelt belegten Uhrzeit, na gut, das war dann wenigstens eindeutig. Und eindeutig — früh!

Allerdings begann der Sonntag auf Gran Canaria dann schon mal perfekt mit einem fantastischen ausgiebigen Frühstück, und danach war unser schönes Zimmer mit Blick auf Dünen und Meer auch schon bezugsfertig. Das beste am Frühstück waren die 8 verschiedenen frisch gepressten Säfte, die es jeden Tag gab. Seither gibt es bei uns zu Hause ja auch einen Saft-Mixer, um am Wochenende dieses Urlaubsfeeling nach Hause zu holen. Bisher funktioniert das prächtig !

Empfehlenswert ist neben dem normalen Abendessen in Buffetform auf jeden Fall der spanische Abend im offenen Spezialitätenrestaurant am Pool.

Der nächste Ort Meloneras ist zum Bummeln sicher ansprechender als Playa del Ingles, zu dem unser Hotel gehört. Aber die Lage unseres Hotels ist einzigartig und diesen Blick würden wir nie gegen eine schönere Promenade eintauschen wollen!

Eine Fahrt mit dem öffentlichen Bus führte uns in die Hauptstadt Las Palmas. Das Kolumbushaus sollte man sich unbedingt ansehen, es kostet keinen Eintritt, ist aber sehr liebevoll gestaltet. Ein Raum wirkt, als befände man sich tatsächlich an Bord der Santa Maria, während in anderen Räumen besonders die alten Seefahrerkarten und die Vorstellungen unserer Vorfahren von der Welt faszinieren. Auch die Jugendstilfassaden an vielen Gebäuden haben uns sehr gut gefallen.

Bei unserem Ausflug mit dem Mietwagen sind wir bis ins gebirgige Inselinnere gekommen. Nach einer kleinen Pause in dem idyllischen Dörfchen Temisas fuhren wir bis zum heiligen Berg „Roque Nublo“ und wanderten dort ein Stück. Es war dort oben viel kühler und windiger als im Süden an der Küste – die Insel trägt nicht umsonst den Beinamen „Minikontinent“- so dass wir froh waren, unsere Windjacken mitgebracht zu haben. Und da das Wetter klar war, haben wir von einem Aussichtspunkt ein paar Kilometer weiter den freien Blick auf Teneriffa genießen können. Der Teide hatte seinen Kopf zwar ein bisschen in den Wolken, aber der höchste Berg Spaniens war dennoch gut zu erkennen.

Zusammengefasst: Wir haben es uns in der Woche auf Gran Canaria sehr gut gehen lassen, kamen gut erholt zurück, das Wetter war selbst im November hervorragend und die Kanaren sind ab sofort mit auf unserer Reisekarte.